Der weiße Kontinent

Wissen - Antarktis

Die Antarktis ist das Südpolargebiet südlich von 60 Grad südlicher Breite, bestehend aus dem antarktischen Kontinent (Antarktika), Inseln und Meeren. Auf die Antarktis erheben Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland und Norwegen territoriale Ansprüche; die USA und Russland erkennen keine Ansprüche anderer Staaten an. Die Antarktis umfasst einschließlich einiger vorgelagerter Inseln eine Fläche von fast 14 Mio. Quadratkilometern. Die Mitarbeiter wissenschaftlicher Forschungsstationen stellen die einzige, wenn auch nur temporäre “Bevölkerung” der Antarktis dar.

Hunderte von Jahren vor der Endeckung der Antarktis spekulierten die Griechen über ein Land ganz im Süden der Welt, welches angeblich ein Gegengewicht zu den großen, nördlich gelegenen Kontinenten bilden sollte. Dieses Land nannten sie “Antarktis”, im Gegensatz zur “Arktis”. Es sollte noch lange dauern, bis aus der Vermutung Wissen wurde.

Während des 18. Jahrhunderts erschienen Reiseberichte von Seeleuten, welche von der Existenz einer Inselgruppe im Süden Südamerikas sprachen. Die schwierige Navigation in der Drake-Passage führte dazu, daß Schiffe häufig von ihrem Kurs abkamen. Dadurch wurden immer mehr Inseln gesichtet.

Der britische Kapitän James Cook war der erste, der sich 1773 an die Überquerung des südlichen Polarkreises wagte. Jedoch durchquerte er die Gewässer des Kontinentes, ohne auch nur ein einziges Mal Land zu sehen. In seinem Logbuch wird von großen Robben- und Walvorkommen berichtet. Dieses Wissen verleitete bald darauf Dutzende von Walfängern zu Reisen in den Süden. Dabei wurde der Kontinent Antarktis entdeckt.

Nach jüngsten Erkenntnissen ist nur die Ost-Antarktis ein echter Kontinent, die West-Antarktis ist dagegen ein aus einer Reihe von Inseln bestehender Archipel; beide werden von einer Inlandeismasse bedeckt, die eine durchschnittliche Höhe von 2.000-2.500 m aufweist. Weddell- und Ross-See greifen weit in den Kontinent ein. Diese Gebiete sind von Schelfeistafeln erfüllt; am Rand entstehen gewaltige Tafeleisberge. Die Mächtigkeit des Eises überschreitet teilweise 4.000 m.

Die Temperaturen des kalten Kontinentalklimas steigen nur im südlichen Sommer (Dezember bis Februar) und an den Küsten deutlich über 0°C; die Antarktis ist das kälteste Gebiet der Erde mit Minimalwerten bis −88°C; 30-600 mm Niederschläge jährlich fallen in der Regel als Schnee; Stürme sind häufig.

Auf den wenigen eisfreien Flächen kann sich unter dem extrem kalten und z.T. sehr trockenen Polarklima nur eine dürftige Vegetation aus Moosen und Flechten entwickeln. Landtiere fehlen fast völlig, dagegen kommen Pinguine, Robben und Wale in großer Zahl vor. In den Meeren wimmelt es von riesigen Schwärmen antarktischen Krills. Dieser Krill bildet den Beginn der Nahrungskette für die zahlreichen Meerestiere.

Der Walfang war lange der einzige Wirtschaftszweig der Antarktis, ist aber mittlerweile strikt untersagt. Auch auf den Abbau der Bodenschätze soll lt. Antarktis-Vertrag zumindest bis zum Jahr 2041 verzichtet werden. Die Antarktis ist heute ohne Zweifel eines der letzten unberührten Naturparadiese der Welt. Zudem war sie Schauplatz dramatischer Geschichte, für die Namen wie Amundsen, Scott, und Shackleton stehen.

In den letzten Jahren hat die Zahl der Besucher, vorwiegend in das Gebiet der Antarktischen Halbinsel, zugenommen. Lesen Sie hierzu auch die Beiträge zum Tourismus, zum Klima, zu den Routen und Schiffen in der Antarktis, und besuchen Sie die Website der freien Enzyklopädie Wikipedia.

Antarktis-Wissen

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